MENTAL SPACE ACADEMY | GERMANY

DER NUTZEN

An dieser Stelle hab ich oft eine Not, denn ich weiß keinen einzigen Lebensbereich in dem Sie das Wissen über „Das Spiel sozialer Beziehungen“ nicht benötigen. Gleichzeitig weiß ich wenn wir hier schreiben das ist für ALLE, dann ist es ja auch wieder nicht fürs die Meisten, die individuell sein wollen.

Ich will ehrlich sein: Ob Sie Vorstand sind und ein Unternehmen führen, Manager und Ihre menschlichen Herausforderung noch besser meistern. Berater und Coaches sind und als solche Ihre Kunden optimal begleiten wollen.  Teams analysieren um sie in Bestform zu führen. Ärzte, Heilpraktiker, Psychologen, Therapeuten und Pädagogen, hier finden Sie einen Schatz an Interventionsmöglichkeiten. Und nicht zuletzt, auch für die „Endverbraucher“ die einfach Sich, Ihr Leben und Ihre Beziehung bereichern möchten. „Die Lösungen lauert hier überall.“

Auf den Punkt gebracht:

🙂 Soziales Panorama zur Optimierung von Teams und unternehmerischen Systemen
🙂 Verlässliche Informationssammlung zum Sozialen Panorama des Klienten
🙂 Nutzen des Sozialen Panoramas als diagnostisches Werkzeug
🙂 Erreichen einer nachhaltigen Verbesserung sozialer Beziehungen zum Gegenüber
🙂 Nutzen des Sozialen Panoramas in Bildung, Lehre und Ausbildung
🙂 Verstärkung der Erfahrung der eigenen Identitäts- und Selbstbildarbeit
🙂 Gewünschte Verhaltensänderung durch die Anwendung des Familienpanoramas.
🙂 Entwicklung neuer Ansätze, für insbesondere die Psychotherapie ermöglichen
🙂 Anwendung des Sozialen Panoramas zur Erkundung und Harmonisierung von Trauerbeziehungen

WER IST LUCAS?

Lucas A.C. Derks ist Sozialpsychologe und Trainer am Institut für Eklektische Psychology (IEP) in Nijmegen in den Niederlanden. Adresse: Van den Boenhoffstraat 27, 6525 BZ Nijmegen, Niederlande. Er ist Autor und Ko-Autor einiger Bücher und zahlreicher Artikel, die sich zum größten Teil mit NLP und psychologischen Themen beschäftigen.

WURZELN

In “Die Struktur der Magie 2″ und in “Neue Wege der Kurzzeit-Coaching” haben Richard Bandler und John Grinder, inspiriert von der FamilienCoaching von Virginia Satir, über “Systeme Coaching” geschrieben. Historisch gesehen haben der systemische Ansatz in der FamilienCoaching und das NLP einige gemeinsame Wurzeln. Bateson, Weakland, Haley, Laing, Erickson, Jackson, Watzlawick und andere haben den Boden gedüngt, auf dem systemische Coaching und NLP zu blühen begannen.

“Die Familie als eine systemische Einheit zu akzeptieren,” schreiben Grinder und Bandler, “heißt eine Overall-Strategie zu benutzen, mit der Familie so zu arbeiten, als wäre sie ein lebendiger Organismus, wobei jedes Mitglied ein essentieller Teil, eine Ressource und deswegen entscheidend für ein befriedigendes Verhalten des ganzen Organismus ist.”

Lucas Derks strebt mit seiner Arbeit an auf Basis dieser Wurzeln, die er schon früh verinnerlicht hat, seine eigenen Schätze der Entwicklung weiterzuführen. Er ist in seiner genialen Weise sicher einer der Köpfe, die NLP die Humanpsychologie im ganz Allgemeinen vorantreibt. Er schöpft dabei sicher aus seiner Art und allerbester Manier, sich niemals zufriedenzugeben und auch seine Arbeit immer wieder neu und kritisch zu hinterfragen.

Lucas, in der ganzen Welt, auch mit uns im Team gemeinsam in Dresden, sowie kürzlich in Moskau, begeistern immer mehr Menschen mit diesem hochinteressanten Denkansatz und Methodenkoffer  – des Social Panorama.

WAS IST SOCIAL PANORAMA?

Wir sind soziale Wesen, deshalb ist unser Leben voller Menschen. Um uns erfolgreich zwischen ihnen bewegen zu können, brauchen wir eine (mentale) Repräsentation der Menschheit, die uns sagt, wer Menschen sind und wie wir zu ihnen passen. Wir müssen die einzigartigen Eigenschaften erkennen, die Individuen auszeichnen. Zugleich benötigen wir eine Möglichkeit, unsere Beziehungen mit den Menschen, die uns umgeben, auf eine allgemeine Weise für uns selbst zu denken und mental repräsentieren zu können..

Die Frage, die das Soziale Panorama beantwortet, lautet:
Wie repräsentieren wir mental zwischenmenschliche Beziehungen?“

Nach mehr als zwanzig Jahren Forschung bin ich zu folgender Schlussfolgerung gekommen:
„Wir repräsentieren unsere Beziehungen unbewusst in Form einer dreidimensional-räumlich organisierten Landkarte.“

Diese Tatsache hat biologische Wurzeln: Wir werden durch unsere Anatomie, insbesondere unsere Sinnesorgane und unsere Neurologie gezwungen, eine Darstellung der uns umgebenden Wirklichkeit zu schaffen.

Dies beginnt bereits im Mutterbauch. Wesentlich ist die Verallgemeinerung (Generalisierung) von Abfolgen sensorischer Erfahrungen: sie werden in unserer Erinnerung auf abstrakt-schematische Repräsentationen reduziert.

Wir ziehen aus vielen und unterschiedlichen Erfahrungen allgemeine Schlussfolgerungen und kommen so zu Annahmen, Gewissheiten, logischen Konsequenzen und Glaubenssätzen (beliefs) über die Welt, in der wir leben. Wir gründen unser Bild von der Wirklichkeit auf diesen Verallgemeinerungen. Und wir sind auf ein solches Gedankenmodell angewiesen, um in der Welt erfolgreich agieren und funktionieren zu können. Dieses selbsterzeugte – und keineswegs perfekte – „Modell der Welt“ repräsentiert die Wirklichkeit in einer verzerrten, viel zu allgemeinen und begrenzten Art und Weise. Dies gilt auch für unser Modell des sozialen Aspekts der Wirklichkeit.

Menschen werden zuerst als physische Objekte im Raum um uns her wahrgenommen. Wir sehen sie als Wesen aus Fleisch und Blut mit all ihren Besonderheiten und Details, ihren einzigartigen Eigenschaften und Veränderungsmöglichkeiten. Die Fülle dieser Aspekte muss auf ein einfaches abstraktes Modell reduziert werden. Die Mannigfaltigkeit, die Feinheiten und die Dynamik, die Menschen tatsächlich besitzen, gehen vermutlich über unsere Fähigkeit, dies alles zu speichern, weit hinaus. Würden wir diese Qualitäten allesamt bewusst erfahren können, würde es uns schwer fallen, Beziehungen zu Menschen in unserem Umfeld in einer stabilen Weise zu gestalten.

Wenn wir ihre gesamte Wirklichkeit in unserem Gedächtnis aufbewahren müssten, wäre das Ergebnis für uns zu komplex und detailreich, um unsere eigene Stellung in Bezug auf andere Menschen unmittelbar so festzulegen, wie dies im Alltag nötig ist. In den meisten Begegnungen mit Menschen müssen wir wissen, wo wir stehen und was von uns erwartet wird. Aus diesem Grund reduzieren wir sie zu einfachen Bildern, die wir in unserem Kopf speichern. Mit anderen Worten: Jede wichtige Person wird in unserem Kopf – das ist meine These – zumindest in Bezug auf ihre Richtung und ihre Höhe abgespeichert. In der modernen Kunst und in Kinderzeichnungen sehen wir, wie möglicherweise die Bilder von Menschen aussehen, die wir in unserem Gedächtnis speichern. Auf diese Weise schaffen wir eine Landschaft voller Repräsentationen von Menschen – ein „Soziales Panorama“.

Die Fähigkeit, zwischen „Menschen aus Fleisch und Blut“ und ihrer „Repräsentation“ in unserer Vorstellung – wir nennen das „Personifikation“ – zu unterscheiden, ist wesentlich für die Arbeit mit dem Modell des „Sozialen Panoramas“.

Lernen lässt sich als teils bewusster, teils unbewusster Vorgang beschreiben, der letztlich zu automatisch ablaufenden und unter normalen Umständen nicht mehr bemerkbaren Denkvorgängen führt. Nach einer Weile wird alles, was gelernt wurde, unbewusst.

Insbesondere das Lernen in der frühen Kindheit – dazu gehört vor allem auch die Fähigkeit, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten – mündet in einem Zustand „unbewusster Kompetenz“.

Das Eingehen sozialer Beziehungen ist etwas, das Menschen als völlig natürlich und “normal” erleben. Das Modell des „Sozialen Panoramas“ befasst sich mit den sehr rasch und automatisch ablaufenden unbewussten Denkprozessen, die damit verbunden sind. Es erlaubt uns zu entdecken, dass Menschen in der Lage sind, mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu jonglieren, ohne eine bewusste Wahrnehmung der daran beteiligten Denkprozesse zu haben. Daher kann hier von „unbewusstem sozialem Wissen“ gesprochen werden.

Da ihr Modell der sozialen Wirklichkeit unbewusst ist, bemerken die meisten Menschen nicht, wie sie ständig Bilder anderer Menschen mit sich herumtragen und dass sie diese Bilder immer wieder auf neue selbst erschaffen sowie ständig damit beschäftigt sind, diese umzugruppieren und zu verändern. Menschen werden sich dessen erst bewusst, wenn ihnen das Modell des „Sozialen Panoramas“ vorgestellt wird. Zuvor hatten sie oft nur „magische“ Erklärungen für die unverständlichen Phänomene, die aus unbewussten sozialen Kognitionen stammen.

Sobald Menschen bewusst gemacht wird, wie das „Soziale Panorama“ funktioniert, eröffnet sich ihnen eine aufregende Welt. Beziehungen sind nicht länger unkontrollierbare Phänomene, sondern Ergebnisse unbewusster Prozesse. Sobald sie davon wissen, erscheint das soziale Panorama den meisten Menschen als etwas Natürliches, weil sie es, wenn auch unbewusst, seit frühester Jugend benutzen. Es ist das folgerichtige Ergebnis ihrer frühen sozialen Entwicklung.

Dieses Modell ermöglicht es uns zu sehen, wie wir uns selbst einen Platz zwischen Anderen zuordnen. Einen Platz, der uns häufig nicht die besten Möglichkeiten im Leben anbietet; der uns auch manchmal begrenzt. Sobald wir dies verstehen, eröffnen sich Wahlmöglichkeiten, die uns vorher verschlossen waren. Diese Einsicht hilft uns, unsere sozialen Erfahrungen zum Besseren zu verändern; und sie hilft uns auch, anderen zu helfen, dasselbe zu tun.

Die Repräsentation sozialer Wirklichkeit ist ein unbewusster Vorgang. Er ist automatisch und ausgesprochen schnell. Bilder von anderen bleiben unter normalen Umständen unterhalb der Schwelle des Bewusstseins. Das bedeutet, dass Menschen wissen, was sie meinen, ohne dass sie sich der zugrundeliegenden kognitiven Prozesse bewusst sind. Die Untersuchungsmethoden des „Sozialen Panoramas“ gewähren Menschen bewussten Zugang zu dieser ansonsten unbewussten Ebene.

Skeptikern fällt es schwer zu glauben, dass unbewusste Repräsentationen bewusst gemacht und verändert werden können. Um erfolgreich mit dem „Sozialen Panorama“ arbeiten zu können, muss der Coach oder Therapeut diesen Widerstand überwinden. Nicht mit dem Modell vertrauten Menschen erscheint das „Soziale Panorama“ als vage und schwer fassbar – und dennoch lässt sich zeigen, dass dieses vage „Handgepäck“ einen zentralen Bereich unserer Existenz – das Erleben unserer Beziehungen und unseres eigenen Selbst – maßgeblich beeinflusst und mitbestimmt.

Das „Soziale Panorama“ wurzelt in der „Theorie der sozialen Kognition“ sowie dem pragmatisch orientierten Ansatz des NLP – insbesondere die Arbeit mit Submodalitäten und Teilen. Es stellt eine Weiterentwicklung des NLP dar und wendet es auf eine Fülle sozialpsychologischer Phänomene an.

Da fast alle menschlichen Probleme mit Beziehungen zu tun haben (soziale Komponenten besitzen), ist das „Soziale Panorama“ fast universell auf Fragestellungen der persönlichen Entwicklung anwendbar. Seine systematische Natur klärt auch schwierigste Beziehungsthemen.

Das Modell des „Sozialen Panoramas“ ist ein NLP-Instrument, das in einer überraschend einfachen Weise genutzt werden kann, um mit Paarbeziehungen, mit Beziehungen zu Freunden, Kollegen, Kindern, Fremden, Gruppen, Teams, Verstorbenen, Geistern oder Göttern zu arbeiten. Es ist darüber hinaus auch da anwendbar, wo ein Mangel an Selbstwert und Selbstvertrauen Schwierigkeiten verursachen. Und es ist ein nützlicher Ansatz, wenn es um die Beziehung zwischen Gruppen, Stämmen, Völkern, politischen Parteien, Abteilungen und Organisationen geht.

Für Menschen mit NLP-Hintergrund liefert das Modell eine Fülle an zusätzlichem Handwerkszeug. Wird es mit dem Repertoire des NLP kombiniert, erlaubt es seinen Nutzern, um einiges effektiver und veränderungswirksamer zu arbeiten.

IDENTITÄTEN

Das Konzept des „mentalen Raums“ (mental space) spielt eine zentrale Rolle im Modell des „Sozialen Panoramas“. Praktisch bedeutet dies, dass wir Repräsentationen anderer Menschen um uns herum – in unseren mentalen Raum – projizieren. Dabei bestimmt der Ort, an dem wir einen Menschen in diesem mentalen Raum platzieren, die emotionale Bedeutung der Beziehung.

Die emotionale Wirkung dieser Bilder erzeugt eine Vielzahl subjektiver Erfahrungen: Unterstützung und Konfrontation, Macht und Ohnmacht, Hilflosigkeit, Liebe, Abneigung, Bewunderung, Besitz, Zusammengehörigkeit, Zugehörigkeit und Einsamkeit. Auch Nähe, Intimität, Status, Unterwürfigkeit, Dominanz, Antipathie, Zwiespalt und Hass entstehen dadurch, dass wir andere Menschen in unserem mentalen Raum in einem bestimmten Abstand, einer bestimmten Richtung und einer bestimmten Größe positionieren.

Wir erleben uns selbst als Mittelpunkt unseres „Sozialen Panoramas“ und schaffen von hier aus unsere eigenen Positionen und Rollen. Der Kern unseres Selbstkonzepts ist von einer dreidimensionalen räumlichen Konstruktion umgeben, durch die wir selbst definieren, wer wir sind. Wünschen wir uns, hier Änderungen vorzunehmen, so müssen wir zuerst unsere soziale Landkarte betrachten.

HINTERGRÜNDE

Der psychologische Hintergrund des „Sozialen Panoramas“
Die Anatomie des zentralen Nervensystems zwingt Menschen dazu, Modelle ihrer Umgebung zu machen. Das angeborene System der Neuronen vergrößert und stärkt gleichzeitige und aufeinander folgende Verbindungen. (contingency association & contiguity association). Alle neuen Verbindungen werden nach dem „Ruheprinzip“ zu dauerhaften Verbindungen. Die Verstärkung neu genutzter Verbindungen erfolgt nach einer Neuronenaktivität während der Ruhephasen. In anderen Worten: wir lernen, nachdem wir eine Übung gemacht haben.

Die neurologische Theorie des „Ruheprinzips“ (Sinclair, 1982) beschreibt nicht nur das Lernen selbst und die Anpassung dessen, was gelernt wurde, sondern auch Mechanismen von Gewöhnung, Gefühlen, Schlaf, Trance und Amnesie. (Dies habe ich in ‚The Feed forward Conception of Consciousness’-  auch bekannt unter den Titel: Secret Psychology (Derks, 1986). Das Konzept des „autobiographischen Gedächtnisses” beschreibt Speicherung und Abruf bestimmter Ereignisse. Ich vermute, dass auf der Basis dieser Ereignisse ununterbrochen Generalisierungen gemacht werden. Das Gehirn formt aus konkreten, sensorischen Erfahrungen automatisch abstrakte Generalisierungen. Die Tendenz, Erfahrungen in Form kompakter Konzepte oder Schemata zu bündeln, bestimmt die Entwicklung der menschlichen Psyche. Das Ergebnis ist abstraktes Denken, Vernunft und Logik. Sprache fasst diese Generalisierungen in Symbole und macht sie handhabbar und kommunizierbar.

Die zentrale Rolle des „Zeit-Codes“
Alles Erlernte ist (prinzipiell) als Erinnerung im Gedächtnis gespeichert – auch in seinem zeitlichen Bezug. Das Gedächtnis versieht Erinnerungen offenbar mit einem Zeit-Code. Dieser Zeit-Code bewirkt ein wichtiges Phänomen, das wie folgt formuliert werden kann:

„Alte Überzeugungen sind stärker als neue Überzeugungen.“
Die Psyche schützt sich auf diese Weise offenbar davor, beliebig (neuen) Sinn oder Unsinn zu übernehmen. Dieser Schutz ist die Wurzel des Widerstands, dem wir sowohl in der Psychotherapie als auch in der Erziehung – Konservatismus (Grundsatz der Vorsicht) – begegnen. In unserem Modell der Wirklichkeit werden Zeit und Raum wahrgenommen und enkodiert. Unseren Erinnerungen wird ein Platz im mentalen Raum gegeben. Daraus entsteht die persönliche „Zeitlinie“ (timeline) – ein weiteres wichtiges Konzept des NLP, das auf dem Konzept des „mentalen Raums“ basiert. Der „mentale Raum“ selbst ist möglicherweise das Ergebnis einer ursprünglichen Generalisierung des physischen Raums, den ein Baby im Mutterbauch erlebt.

DEFINITION
Das „Soziale Panorama“ ist der Teil des gedanklichen „Modells der Wirklichkeit“, das sich auf soziale Beziehungen und Sachverhalte bezieht. Es beinhaltet die Bilder und Repräsentationen von Menschen und sozialen Einheiten. Diese Bilder werden „Personifikationen“ genannt. Aus Gründen der Vereinfachung und pragmatischen Eleganz reduziert das „Soziale Panorama“ soziale Erfahrungen auf „Personifikationen“ und deren Anordnungen im „mentalen Raum“.

Die praktische Methode zur Erkundung des „Sozialen Panoramas“
Wir bestimmen den Ort einer Personifikation auf der Grundlage von Distanz und Richtung. Auch die Augenhöhe und die Blickrichtung der entsprechenden „Personifikation“ (wohin die „Personifikation“ schaut) sind dabei von Bedeutung. Dabei nutzen wir die im NLP gebräuchliche Methode der geführten Innenschau (Introspektion), um das „Soziale Panorama“ einer Person schrittweise zu erkunden. Der zentrale Bezugspunkt, von dem aus „Personifikationen“ lokalisiert werden können, ist das „kinästhetische Selbst“. Dieses finden wir im Zentrum des „Sozialen Panoramas“. Es befindet sich normalerweise innerhalb des Körpers und wird auch „Ich-Gefühl” genannt.

Der zweite Anhaltspunkt für die Ortsbestimmung einer Personifikation ist das, was wir die „12-Uhr-Position” nennen (geradeaus in der Mitte).

🙂 Der Kreis der Intimität wird durch den Abstand von einer Armlänge um die Person herum bestimmt.
🙂 Wir nutzen die Augenhöhe der Person als Referenzpunkt in der vertikalen Dimension.

🙂 Das spontane, nonverbale Verhalten des Klienten bzw. der Klientin verrät eine Menge über den Ort der wichtigen „Personifikationen“.

🙂 Die Konzepte und Thesen | Die Arbeitshypothese des sozialen Panoramas ist: Ort = Beziehung (location equals relation) | Dies bedeutet, dass die sozio-emotionale Bedeutung einer Beziehung von dem Ort, auf dem sich die „Personifikation“ befindet, determiniert wird. Um eine Beziehung zu verändern, muss die dazu gehörende „Personifikation“ neu positioniert werden. Daraus ergibt sich eine einseitige Veränderung der Beziehung. Diese Veränderung kann von der Person, die sie vorgenommen hat, wahrgenommen und in ihrer Wirkung erlebt werden.

🙂 Eine wichtige Annahme des „Sozialen Panoramas“ ist:
Eine einseitige Veränderung in der Beziehung kann das Beziehungserleben und -verhalten anderer Menschen – oft in überraschend positiver Weise – ändern.

🙂 Es gibt jedoch keine Garantie, dass dies passieren wird.
Jeder Gegenstand hat eine Reihe grundlegender Eigenschaften: Oberfläche, Gewicht, Form, Farbe, Härte, Zentrum der Schwerkraft, Länge, Höhe, Breite usw. usf. Und er befindet sich an einem bestimmten Ort im Universum. Als Kinder sind wir bereits mit diesen Eigenschaften vertraut. Wir könnten sie „Vergegenständlichungsfaktoren“ nennen – Bedingungen, die eine Sache erfüllen muss, um ein Objekt zu sein.

🙂 Menschen sind ebenfalls „Gegenstände“, die beobachtet werden können, sie erfüllen die Kriterien der Vergegenständlichungsfaktoren. Aber sie gehören zu einer besonderen Kategorie von Gegenständen. Als soziale Gegenstände haben sie eine Zahl zusätzlicher besonderer Eigenschaften

🙂 Personifikationstheorie | Die soziale Entwicklung eines Menschen kann durch die Fähigkeit, sich selbst und andere angemessen zu repräsentieren, beschrieben werden. Die Personifikationstheorie des „Sozialen Panoramas“ beschreibt die allgemeine Struktur der Konzepte, die Menschen benutzen, um Individuen, Gruppen und andere soziale Einheiten zu repräsentieren. Bei der „Repräsentation von anderen“ werden diesen anderen automatisch Eigenschaften zugeschrieben. Diese Eigenschaften werden der eigenen Erfahrung entnommen und sind deshalb der Person selbst zu eigen – sie sind idiosynkratisch. Da sie die grundlegende Struktur von Personifikationen bilden, nennen wir diese Eigenschaften „Personifikationsfaktoren“.

Die grundlegenden „Personifikationsfaktoren“ sind:

🙂Äußerliche Beobachtbarkeit des „Menschen aus Fleisch und Blut“ mit allen sensorischen Kanälen (VAKOG external).
🙂 Innnere Beobachtbarkeit der Personifikation mit allen sensorischen Kanälen (VAKOG internal)
🙂 Ort (Der Ort der Personifikation einschließlich der Augenhöhe und der Blickrichtung)
🙂 Fähigkeiten (Die Personifikation ist zu vielen Dingen fähig.)
🙂 Motivation (Die Personifikation hat einen Willen.)
🙂 Perspektive (Die Personifikation hat ihre eigenen) Überzeugungen und ihre eigene Art und Weise, auf die Dinge zu blicken.)
🙂 Emotionen (Eine Personifikation hat Gefühle.)
🙂 Selbst-Bewusstsein (Eine Personifikation weiß, wer er/sie zwischen den anderen ist.)
🙂 Spirituelle Verbindungen (Eine Personifikation ist mit dem größeren Ganzen verbunden.)
🙂 Grund (Eine Personifikation kann etwas begründen und kann logisch argumentieren.)
🙂 Name (Eine Personifikation hat einen Namen.)

Die Abhängigkeit der Erfahrung des Selbst von der Art und Weise, wie andere erfahren werden (und umgekehrt), führt zu der Einsicht in die Mechanismen von Macht und Einfluss. Das „Gesetz der dominanten Personifikation“ kann wie folgt zusammengefasst werden:

Wenn das Bild des anderen bedeutender (höher, größer, breiter, näher) als das Selbstbild ist,

dann wird der andere als mächtiger erfahren.

In der Regel führt dies zu einem unwillkürlichen Wechsel

von der ersten in die zweite Wahrnehmungsposition.

DAS FAMILIENPANORAMA

Eingedenk der Tatsache, dass “Beziehung gleich Platz” ist, und dass das soziale Panorama die grundsätzliche Repräsentation sozialer Beziehungen ist, können wir jetzt nochmals das Familiensystem betrachten. Und da jedes Familiensystem aus Beziehungen besteht, müssen diese Beziehungen grundsätzlich in einem imaginären Raum um diese Person herum, dem Familienpanorama, ausgelegt sein. Hören wir auf die räumliche Prädikate in einer spontanen Äußerung über Familienbande: Nähe, Entfernung und Nebeneinander füllen die Luft.

  • “Mein Vater war für mich nicht zu erreichen.”
  • “Meine Ex-Frau stand zwischen uns”
  • “Meine Schwester stand mir immer am nächsten”
  • “Meine Eltern schlossen die Reihen und standen hinter mir”

Das begleitende nonverbale Verhalten wie Mimik und Gestik in Kombination mit kinästhetischen Prädikaten der Wärme, Kälte, Lockerheit und Angespanntheit bestätigen die Stichhaltigkeit dieser Betrachtungsweise. Ergebnisse von Interventionen einiger anderer Richtungen von FamilienCoaching unterstützen die entscheidende Rolle der Submodalität Ort. Satir benutzte die Anordnung, wenn sie Familie Familienbilder machen ließ, und wenn sie die sog. Skulpturtechnik (1972) benutzte. Familienmitglieder wurden gebeten, ein Tableau vivant (ein lebendes Gemälde) ihrer Familie zu erstellen. Dieses erwies sich als eine große diagnostische Hilfe. Und das Verändern von Positionen in solch einem Bild oder Skulptur veränderte auch das System. In den 1960-ern wurden Team- und Familienanordnungen in Form von “Soziogrammen” auf Papier gezeichnet. Dies wurde von Therapeuten praktiziert, die von Kurt Lewins Theorie der Sozialen Felder 1952 inspiriert waren. In Morenos Psychodrama und auch in Pessoís Psychomotorischer Coaching begegnet man Interventionen, die räumliche Stellungen mit einbeziehen. Aber keine von diesen ist auf der Annahme basiert, dass Anordnung die grundsätzliche Art der Repräsentation von Beziehungen ist.

UNTERSCHIED SOCIAL PANORAMA & HELLINGER

Ein Therapeut, der implizit diese Annahme gebraucht, ist Bert Hellinger. Familienmitglieder im sozialen Panorama des Klienten herumzubewegen, ist seine hauptsächliche Intervention. Er wendet das nicht nur auf aktuelle Probleme in den Familienbeziehungen an, sondern auch auf andere psychologische und gesundheitliche Probleme.

Die Stellungsveränderungen, die er seinen Klienten vorschlägt, sind auf genealogischen Fakten und die Geschichte kritischer Lebensereignisse, die in der Familie aufgetreten sind, gegründet. Hellinger beginnt oft mit dem Sammeln von Informationen über den Aufbau der Familie und über hervorstechende Ereignisse wie früher Tod, Krankheit, Heirat, Trennung und Scheidung. Diese “historischen Fakten” werden nur kurz diskutiert, gerade lang genug, um mögliche Auswirkungen auf das System zu klären.

Als nächstes müssen Hellinger`s Klienten des sozialen Panoramas ihrer Familien aufbauen, indem sie Stellvertreter (Mitglieder der Therapiegruppe, die als Ersatz für die eigentlichen Familienmitglieder aufgestellt werden) in die passende räumliche Ordnung bringen. Um die Stellvertreter auf eine Art aufstellen, die zu ihrer inneren Repräsentation passt, sollen die Klienten in einem “ernsthaften”, konzentrierten Zustand sein. Hellinger beschreibt das wie folgt: “Also Du nimmst jetzt nacheinander jede der gewählten Personen mit beiden Händen und stellst ihn an seinen Platz in Beziehung zu den anderen, so wie Du sie im Augenblick wahrnimmst. Wenn Du siehst, dass es stimmt, hörst Du auf. Mache es ganz nach dem Gefühl, so wie Du es im Augenblick spürst. Danach prüfe noch einmal, ob es so stimmt, und dann setze Dich hin.” (S. 387)

Hellinger`s Klienten wählen außerdem einen Stellvertreter für sich selbst, so dass sie in der Lage sind, die Familienaufstellung aus der 3. Wahrnehmungsposition zu betrachten.

Hellinger`s Hauptinformationsquelle sind die Stellvertreter. Sowie die Familienaufstellung gemacht wurde, beginnt Hellinger die Stellvertreter zu befragen, was sie fühlen. Regelmäßig fragt er nacheinander alle Stellvertreter nach ihren Gefühlen. Das ist ein bemerkenswerter Eingriff. Indem er sich auf die Informationen der Stellvertreter verlässt, unterstellt Hellinger, dass ihre Gefühle eine Quelle unverfälschter Informationen sind. Während der Klient aus der 3. Position zuschaut, macht Hellinger die ganze Arbeit, indem er die Positionen der Stellvertreter verändert.

Durch dieses Herstellen einer veränderten Familienaufstellung bekommt man “direktes Wissen”, wie Hellinger es nennt. Für mich ist das synonym mit der Annahme, dass die räumliche Anordnung die grundsätzliche Art der Repräsentation von Beziehungen ist. Mithilfe dieser Information beginnt Hellinger eine verbesserte Familienaufstellung zu entwickeln. Während er mit verschiedenen Positionen der Familienmitglieder experimentiert, kontrolliert er ständig das Ergebnis, indem er die Stellvertreter nach ihren Emotionen befragt. Dieser Gebrauch der emotionalen Reaktionen der Stellvertreter als Kriterium wirft einige grundsätzliche Fragen auf.

Bandler meint, dass wir Submodalitäten als idiosynkratrisch betrachten sollten; Menschen erfahren bestimmte Submodalitäten auf jeweils verschiedene Weise. Hellinger’s Arbeit widerspricht dieser Sichtweise, was die Submodalitäten im sozialen Bereich betrifft: sein Vertrauen auf die Gefühle der Stellvertreter unterstellt, dass alle Menschen ein ähnliche Submodalitätenverschlüsselung für soziale Beziehung verwenden. Hellinger tut so als ob soziale Submodalitäten eine universelle Sprache sind, in der bestimmte Plätze bestimmte Beziehungen bedeuten. Meine eigenen Pilotstudien (Derks 1995 und 1997) zeigen zwischen Individuen eine große Übereinstimmung in der Bedeutung, die sie bestimmten Plätzen im sozialen Panorama geben. Aber ob das das Vertrauen auf die Stellvertreter rechtfertigt, muss noch genauer untersucht werden. Wenn Menschen in dem Maße übereinstimmen, wie Hellinger`s Arbeit es impliziert, sind die Gefühle der Stellvertreter so gut wie die Gefühle von wem auch immer, um die Qualität der Position in der Familienaufstellung zu testen. Die Tatsache, dass Hellinger ein erfolgreicher Coach ist, beweist noch nicht, dass die sozialen Submodalitäten universelle Bedeutung haben. Es zeigt, dass die Übereinstimmung so ist, dass es oft funktioniert, so oft, dass Hellinger auf seine Art weitermachen kann. Sein Erfolg demonstriert hauptsächlich die Wirkung von Veränderungen der Positionen von Familienmitgliedern, ob diese nun genau den Bedürfnissen des Klienten entsprechen oder nicht, denn selbst zufällige Platzwechsel können wichtige Veränderungen des Klienten in Gang bringen. Aber Hellinger`s Interventionen sind nicht zufällig, sondern folgen einer Reihe grundsätzlicher Muster, die wir später betrachten werden.

Ein bemerkenswerter Aspekt von Helligers Ansatz ist, dass der Klient fast nichts darüber zu sagen hat, wessen Position wie verändert wird. Obwohl sich Hellinger erlaubt, sich von seiner Kalibrierung auf das nonverbale Verhalten sowohl der Klienten als auch der Stellvertreter leiten zu lassen, fordert er doch, dass die Entscheidung wer wohin bewegt werden muss ausschließlich beim Therapeut liegt. Das seht in einem gewissen Wiederspruch, zu der sehr gültigen Annahme:  Die Wahrheit  kennt nur das System. Dies implziert die Frage: Ist immer nur der Therapeut das System?

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist Hellinger`s Kriterium für Erfolg: dieser ist definiert als Veränderung der Repräsentation des Familiensystems beim Klienten. Hierzu kommentiert Hellinger zum Fall eines Klienten namens Bruno:

“Er hatte ein inneres Bild von den Beziehungen in seiner Familie. Der Lösungsversuch der Familie war unheilvoll und hat zum Tod von seiner Schwester und zum Tod seiner Mutter geführt. Bruno hat sein inneres Bild nach außen gestellt, und wir konnten es sehen. Als es nun draußen stand, konnte es verändert werden auf eine bessere Lösung hin. Damit diese Lösung für Bruno wirksam wird, braucht sich in seiner Familie überhaupt nichts zu verändern. Sein Vater braucht sich nicht zu ändern, er braucht gar nichts davon zu wissen, was hier abgelaufen ist. Und die Toten bleiben tot. Bruno aber kann jetzt dieses andere, bessere Bild in seine Seele hineinnehmen, liebevoll, und dann wirkt es für ihn zum Guten.” (S. 407)

Das Ziel dieses Prozesses ist, eine Familienaufstellung zu erhalten, wo jeder auf der “richtigen” Stelle steht. Das ist was Hellinger die “Lösung” nennt. Dem Klienten wird die Lösung präsentiert und er muss sie akzeptieren. Er kann die neue Aufstellung von innen erkunden, indem er mit seinem Stellvertreter die Plätze tauscht. Dieses Re-Imprinting in der 1. Position ist oft der letzte Test in dieser Vorgehensweise.

Familien-Teile

Hellinger behauptet, dass alle Mitglieder einer Familie zur Person gehören. Mit anderen Worten internalisieren Menschen alle Mitglieder ihrer Familie und die Internalisierungen werden zu Teilen der Persönlichkeit. Erfolg im Coaching kommt, wenn die Beziehung zu allen internalisierten Familienmitgliedern emotional positiv ist.

Im Modell des Sozialen Panoramas werden alle sozialen Repräsentationen als Teile der Person betrachtet. Was man im sozialen Panorama sieht, sind visuelle Projektionen von Teilen der Persönlichkeit, die mit dem Selbst, Anderen oder spirituellen Entitäten im Zusammenhang stehen können. Der Ort, wo wir bestimmte soziale Einheiten in unserem Sozialen Panorama sehen, zeigt die Beziehung, die wir zu einem Teil von uns selbst haben. Dieser Teil kann mit oder ohne die aktuelle Anwesenheit der repräsentierten Person aktiviert werden. Das Verändern einer Beziehung ist ähnlich unabhängig von der Person. Wenn ich mich dafür entscheide, dann kann ich jetzt beginnen, die Jungs zu lieben, die mich in der Grundschule schikaniert haben. Sie müssen dafür nicht da sein.

Die Herkunftsfamilie

Mit dem Kindheits-Familiensystem einer Person zu arbeiten kann einen enormen Einfluss auf eine Person haben. Das ist logischerweise dadurch verursacht, dass die sozialen Einheiten im Sozialen Panorama des Kindes (Alter 4 bis 7) die Grundlage der Persönlichkeit sind. Mit den wesentlichen Teilen des Kindheits-Familiensystems identifiziert sich das Kind in besonderem Maße. Auch wenn Dein Vater ein “Anderer” ist, so hast Du doch eine Menge seiner geistigen Software in die Dateien kopiert, von denen Du annimmst, dass sie “Dein Selbst” sind. Es gibt keinen Grund noch mehr über die wichtige Rolle von Eltern und Sippe zu erklären, da so viele Psychologen das schon so oft und so lange getan haben.

Die Form des frühen Sozialen Panoramas einer Person hängt sehr von denen ab, die schon da waren. Wenn ein Baby in eine Familie hineingeboren wird, dann haben seine Eltern und älteren Geschwister bereits Repräsentationen im Sozialen Panorama. Und die älteren Familienmitglieder handeln entsprechend ihren Repräsentationen und bestimmen einen Teil der Beziehung mit dem Neugeborenen. Auf diese Art beeinflussen ältere Familienmitglieder sehr stark das Soziale Panorama der jüngeren. Eltern können zum Beispiel ein neues Kind an eine Stelle platzieren, die früher von einem verstorbenen Kind belegt war (und sie geben ihm oft denselben Namen). Dies kann zu einer Verstrickung und Identifikation mit dem toten Geschwister, oder sogar mit früheren Geliebten der Eltern führen.

Eine “frivole Annahme” ist, dass durch die Veränderung unserer mentalen Repräsentation einer Person und durch Veränderung unserer Haltung ihr gegenüber auch ihre Haltung uns gegenüber beeinflusst wird. Dies ist kein übernatürlicher Einfluss, sondern Ergebnis unbewusster nonverbaler Interaktionen. Wenn ich meine Haltung jemandem gegenüber verändere, wird diese Person unbewusst beginnen, auf meine nonverbalen Hinweise zu reagieren und dadurch auch ihre Haltung mir gegenüber verändern.

Veränderungen designen

Wenn wir akzeptieren, dass das Soziale Panorama das ursprüngliche Set von sozialen Repräsentationen ist, dann ist es ebenfalls die Stelle, wo signifikante und dauerhafte Veränderung stattfindet. Eine soziale Einheit von einer Seite zur anderen zu schieben kann für den Klienten sehr leicht sein, genauso leicht wie sich vorzustellen, Möbelstücke in der Wohnung hin- und her zu bewegen. Ein verheirateter Mann zum Beispiel kann Einheiten in seinem derzeitigen Familiensystem bewegen, aber es macht auch Sinn, Mütter, Väter, Großeltern, Fehlgeburten, Geister oder welche Einheiten auch immer zu verschieben, die problematische Plätze in der Vergangenheit einnahmen. Obwohl Klienten Einheiten leicht bewegen können, ist die kritische Frage für den Therapeuten oder Coach: Was muss wohin bewegt werden?

Hier kann das Bild von Möbeln, die gerückt werden, um das Wohnzimmer zu verbessern Deutlichkeit schaffen. Wenn Du viele schöne Wohnzimmer gesehen hast, hast Du vielleicht eine Idee, wo Du was hinstellen möchtest. Aber im Fall von Familieanordnungen kennst Du nur eine, Deine eigene. Klienten, so wie jeder andere haben nur ein begrenztes Wissen darüber, was anders sein muss, da sie innerhalb ihres Familiensystems ihr ganzes Leben gelebt haben, ohne etwas anderes kennenzulernen. Wie löst Hellinger das? Nun, er hat eine Menge Aufstellungen gesehen und kann aus dieser Erfahrung schöpfen.

Was besonders hervorsticht ist Hellinger’s Kriterium Respekt (Wertung). Alle Einheiten müssen respektiert und wenn möglich geliebt werden. Um dahin zu kommen, schafft Hellinger eine neue Familienaufstellung und lässt sich leiten durch seine Intuition und Einsicht und durch die Gefühle der Stellvertreter. Die Arten von Bewegungen, die Familienmitglieder machen, um die Familienanordnung zu verbessern, sind sehr begreiflicher Art: näher kommen, weiter weggehen, herumdrehen, Plätze wechseln, etc. Die vertikale Dimension, die sich in den Untersuchungen zum Sozialen Panorama als sehr signifikant erwiesen hat, wird von Hellinger nicht erwähnt. Er scheint niemals Personen über- oder untereinander anzuordnen, obwohl das “Verneigungsritual” in dieser Hinsicht relevant sein könnte.

Das Verändern des Familienpanoramas mit NLP

Im folgenden wird das Verändern von Familienpanoramas skizziert. Hierbei beziehen wir uns zum Teil auf Modelle von Hellinger und zum Teil auf existierende NLP-Techniken.

Wir weichen auf vier Arten von Hellinger’s Methoden ab:

Das Soziale Panorama wird in der Vorstellung des Klienten visualisiert, ohne den Rückgriff auf Stellvertreter aber unterstützt von Papier, Skizzen, Stühlen, Schuhen, Kissen oder was immer nützlich sein mag.

  1. Der Transfer von Ressourcen vom Selbst zu anderen Teilen ist die grundsätzliche Methode zur Veränderung sozialer Einstellungen. Der Transfer von Ressourcen kann das Verändern von Plätzen ersetzen, da sich Plätze von selbst verändern, wenn Ressourcen den Teil der Persönlichkeit erreicht haben, der ein Familienmitglied repräsentiert, das diese Ressource benötigt.
  2. Gib dem Klienten folgende Instruktionen:
  • Finde heraus, welche Ressource die Person nicht zur Verfügung hat.
  • Identifiziere und aktiviere diese Ressource in Dir selbst.
  • Schicke diese Ressource (geankert als Farbe) zur Repräsentation der Person.
  1. Der Klient selbst macht den Öko-Check für alle beteiligten sozialen Einheiten, indem er die Wahrnehmungspositionen wechselt. Der Klient ist bei der Umgestaltung des Familienpanoramas beteiligt. Eine Checkliste dient als “Familienpanorama-Muster”. (siehe unten)
  2. Wir arbeiten sowohl mit dem Kindheits-Familiensystem als auch mit dem gegenwärtigen. Indem er die beiden vergleicht, kann der Coach einschätzen, welches verändert werden soll.

Veränderungen im Kindheits-Familiensystem werden ähnlich behandelt und konsolidiert wie in der Arbeit mit Glaubenssätzen. Der Klient wird mit seinem neuen Familienpanorama über die Timeline geführt, oder verändert seine persönliche Geschichte auf andere Art und Weise. Die Vergangenheit wird also mit der Gegenwart und Zukunft verknüpft.

Unerledigtes wird erledigt. Wenn eine soziale Einheit etwas von einer anderen möchte, dann wird es gegeben. Wenn “Mutter” zum Beispiel will, dass die Tochter sagt: “Mutter, ich liebe Dich”, dann wird das solange in der Vorstellung des Klienten inszeniert, bis der Mutter-Teil völlig zufrieden ist. Dasselbe wird mit feindseligen Gefühlen gemacht: diese werden mit “stiller Abreaktion” behandelt: der Klient stellt sich dissoziiert vor, wie er seine Aggression auf eine andere Person auslebt bis er zufrieden oder gelangweilt ist. Alles was noch gesagt oder getan werden muss, selbst wenn der Tod es bis jetzt verhindert hat, wird in der Vorstellung in Szene gesetzt.

Ein Öko-Check wird bei jeder Positionsveränderung gemacht. Nach der Intervention und nochmals nach zwei oder drei Tagen wird das Resultat der Behandlung auf unerwünschte Nebeneffekte geprüft. Diese Checks sind notwendig, da manche der sehr verstrickten Konstellationen schwer für den Klienten zu lösen sind. Mehr als im Falle der persönlichen Zeitlinie, hat sich das Kindheits-Familiensystem der Person ohne die Erfahrung einer Alternative entwickelt. Eine Person hat keine Ahnung, wie die Familienstruktur auch noch sein könnte. Ihr System ist so wie es ist.

NLP UND SOCIAL PANORAMA

Das Modell des „Sozialen Panoramas“ würde es ohne die NLP-Konzepte der Submodalitäten und der Teile nicht geben. „Personifikationen“ sind Teile in der ursprünglichen Bedeutung, die NLP den Teilen gibt. NLPler arbeiten normalerweise mit solchen Teilen, die Menschen als Teile ihrer eigenen Person betrachten. Im Modell des „Sozialen Panoramas“ arbeiten wir mit Teilen, die als andere Menschen betrachtet werden. Da diese Anderen jedoch in Form von „Personifikationen“ im eigenen Gehirn gespeichert sind, sind „Personifikationen“ in Wirklichkeit Teile der Person, die sie gespeichert hat.

Die Grundlage des Modells des „Sozialen Panoramas“ ist eine Erweiterung der Arbeit von Richard Bandler und John Grinder.

Das „Soziale Panorama“ ist jedoch nicht das Ergebnis des Modellierens von Experten (modeling of excellence), sondern das Resultat des Modellierens von tausenden Menschen: wie organisieren sie ihr soziales Leben in ihren (unbewussten) Vorstellungen. Diese Art zu forschen, führt zur Entwicklung von Prototypen und diagnostischen Instrumenten sowie zu Methoden, die direkt und auf derselben Ebene auf der diagnostiziert wird intervenieren.

Das Modellieren vieler Menschen (population modeling) ist daher ein Ansatz, der es dem NLP als Disziplin und Forschungsfeld ermöglichte, sich weiter zu entwickeln. Wenn ich mit dem „Sozialen Panorama“ arbeite, vermeide ich populäre („New Age”) Begriffe wie „Energie”, „spirituelle Energie”, „Feld”, „Geisteskraft”, „göttliche Energie”, „Nullpunktfeld“, „Systemfunktion“, „morphogenetische Felder“ usw. Diese Begriffe führen nach meiner Überzeugung pseudoreligiöse Konnotationen in Psychotherapie, Training und Coaching ein und befördern auf diese Weise eine ungleiche Klienten-/Therapeutenbeziehung. Außerdem passt die Art kollektiver Spiritualität, die sie begleitet, nach meinem Dafürhalten nicht zu den humanistisch-psychologischen Grundlagen des NLP.

DISKUSSION UND LITERATUR

Das Soziale Panorama hat es mir erlaubt, einige Grundzüge der Methoden von Bert Hellinger zu modellieren. Das Resultat könnte zu einer Verbesserung der Arbeit mit Familiensystemen führen. Man benötigt allerdings besser ein Masterpractitioner Niveau, um diese Prozeduren umsetzen zu können. Zu wissen welche Einheiten wohin bewegt werden müssen ist das zentrale Problem dieser Herangehensweise. Die Familienpanorama-Muster können sehr hilfreich sein. Aber die effektivste Art Einheiten hin- und her zu bewegen ist mit dem Transfer von Ressourcen in die Geschichte des Systems gegeben. Sowie diese Teile mit den für sie nötigen Ressourcen versorgt wurden, bewegen sie sich meistens spontan an andere Stellen. Und es scheint sehr vielversprechend, dass diese Bewegungen den Gesetzen des Unbewussten folgen, und dass sie einen hohen Ökologiestandard aufweisen.

Ich muss hervorheben, dass Hellinger eine einzigartige Arbeitsweise hat, die manchmal die Grundannahmen des NLP verletzt. Aber viele seiner Interventionen können mit NLP-Begriffen verstanden werden. Einige seiner Äußerungen sind zu kühn für NLPer und er lockt nicht gerade die Kreativität des Klienten, Lösungen zu finden, heraus.

Literatur

  • Bandler, R., Grinder, J. & Satir, V., “Changing with Families.” Palo Alto, Ca. Science and Behavior Books Inc., 1976.
  • Derks, L., “Exploring the Social Panorama.” NLP World, Vol. 2, No. 3, S.28-42, November 1995.
  • Derks, L., “The Social Significance of Inner Space: NLP meets Social Psychology.” Noch nicht veröffentlichtes Manuskript beim: IEP, Staringstraat 1, NL 6511 PC Nijmegen.
  • Derks, L.&Hollander, J., “Essenties van NLP.” Utrecht: Servire, 1996.
  • Derks, L.&Hollander,J., “Exploring the Spiritual Panorama.” NLP World, Vol. 3, No. 2, S. 55-69, Juli 1996.
  • Hellinger, B., “Ordnungen der Liebe.” Heidelberg: Carl Auer Verlag, 1995.
  • Grinder, J. & Bandler, R., “The Structure of Magic, Vol.II, Palo Alto, Ca. Science and Behavior Books Inc., 1976.
  • Lewin, K., “Field Theory in Social Science.” New York: Harper & Row, 1952.
  • Satir, V., “Peoplemaking.” , Palo Alto, Ca. Science and Behavior Books Inc., 1972.

Für Sie aus dem Niederländischen übersetzt.

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